Unsere Ideen für Ihr Projekt

Das AgenturCamp in Hamburg – im Austausch mit anderen Agenturen

Ausblick

Vom dritten bis vierten November fand „Das AgenturCamp“ statt. Das Format hatte im Januar dieses Jahres seine Premiere – ein BarCamp speziell für Entscheider und Führungskräfte. Titel war: „Agenturen im Aufbruch“. Als Internetagentur aus dem Süden reisten wir, Geschäftsführer Oliver Reiff und ich, also in den Norden nach Hamburg. Mit toller Aussicht über die Stadt, aus dem dreizehnten Stock des Konferenzhotels startete Tag Nummer Eins. Beim Frühstück knüpften wir die ersten Kontakte. Auffallend offen und wertschätzend war die Atmosphäre untereinander von Beginn an. Ganz BarCamp üblich lief die Vorstellungsrunde ab: Name, Herkunft und drei Themenstichworte/Hashtags nennen, die einen im Moment gerade bewegen. Anhand der genannten Hashtags hatten wir gleich noch weitere Gesprächspartner für die Pausen gefunden. Sechs Blöcke am Donnerstag und vier am Freitag wurden schnell mit Themen gefüllt.

Einblicke in Vortragsthemen/Sessions

Die vielen „Session-Angebote“ machten es einem wirklich schwer sich zu entscheiden. Gut, dass wir zu zweit vor Ort waren und uns aufteilen konnten. Hier mal ein kleiner Ausschnitt aus Sessions, die ich besucht habe. Titel und Inhalte gebe ich kurz in eigenen Worten wieder:

  • Konsequente Kundenzufriedenheitsmessung und die Auswirkungen im Agenturalltag
  • „Nie wieder Stundensatz” – ein Ansatz zu einer etwas anderen Preisgestaltung
  • Prototyping für Webdesign und Anwendungen: vom Papierprototyp bis zu digitalen Prototyping-Tools und warum ein Prototyp am besten häßlich ist
  • „Was ist ein gutes Konzept?“ Und wie verkaufe ich die Konzeptarbeit?
  • Marketing kann mehr … verkaufen wir eine „Website” oder eine „Online-Strategie”?

Projekte umsetzen ohne umfangreiche Lastenhefte, Verträge und Co.?

Real projects

Ein Vortrag hatte im Vorfeld schon hohe Wellen geschlagen. „R.E.A.L.“-Projects, vorgetragen von Sven Dietz, Geschäftsführer von sitegeist. 18 Jahre lang sind sie als Agentur den klassischen Weg gegangen: Anfrage – Angebot – Verträge und umfangreiche Anforderungsdokumentationen wurden verfasst. Seit zwei Jahren gehen sie nun radikal anders an die Projekte ran. Sie lassen den „Waste“ weg, der Kunde erhält zu Beginn eine Abschätzung der Kosten und dann gehen sie in Abschnitten an die Umsetzung ran. Es gibt keinen Vertrag, kein Pflichten- oder Lastenheft. Aber wie geht das? Das Geheimnis liegt darin, dass sie in Vorleistung gehen und möglichst schnell „Deliverables“ erstellen. Das heißt, der Kunde erhält einen Prototyp, den er dann entweder bezahlt oder nicht. Gefällt der Prototyp, geht es weiter. Ein Drittel an Aufwand ersparen sie sich damit pro Projekt. Hörbar nach Luft wurde geschnappt, als er äußerte, wo die Wünsche der Kunden aus der Abteilung „nice-to-have“ landen: auf der sogenannten „Ponyhofliste“. Die wird auch offiziell genau so benannt. Gegen Ende des Projektes wird dann noch mal mit dem Kunden auf die Liste geschaut und dann festgelegt was davon noch für den Erfolg des Projektes entscheidend ist. Meistens ist es nur noch ein Bruchteil, der dann noch umgesetzt wird. Das war ein extrem spannender Vortrag und hat an den eigenen Vorstellungen schwer gerüttelt. War nicht die einzige Anregung, die wir mitgenommen haben, aber sicher eine, die im Gedächtnis haften bleiben wird.

Unsere Motivation als Internetagentur zum AgenturCamp zu gehen

Warum haben wir das AgenturCamp besucht? Zum einen haben auch wir in unserem Arbeitsalltag Fragen. Wie jeder von uns. Was gibt es also Besseres, als sich darüber auszutauschen? Zum anderen waren wir auch sicher, uns als Internetagentur einbringen zu können. Mit unserer Ausrichtung auf Lösungen in Form von individueller Softwareentwicklung und Websitegestaltung mit dem Content Management System Contao, gehörten wir zu dem Querschnitt an Agenturen mit eher technischem Schwerpunkt. Auch wir haben Tipps und Einblicke in die Umsetzung bei trilobit weitergegeben. Natürlich hat auch uns im Vorfeld die Frage bewegt, wie tief dieser Austausch überhaupt möglich sein wird. Lag es am gefühlt „geschützten“ Raum oder einfach an den tollen Teilnehmern – hier wurde vielfach Tacheles gesprochen und das mit einer überraschenden Offenheit und gegenseitiger Wertschätzung.

Mein Fazit zum AgenturCamp – einfach machen

Einfach machen

Der Besuch des zweitägigen Camps hat sich gelohnt. Die Mischung an teilnehmenden Agenturen war bunt und vielfältig. Der Austausch, der sich aus dieser Vielfalt ergeben hat, war für mich menschlich und fachlich sehr wertvoll. Als Designerin konnte ich gerade zum Thema Prototyping einiges mitnehmen und auch selbst einbringen. Nebenbei: Momentan arbeite ich hier mit Adobe Muse und werde mit Sicherheit bald einen Blogbeitrag dazu schreiben. Bei der abschließenden Feedback-Runde wurden wir gebeten, unsere Ziele und für uns Wichtiges auf Karten zu schreiben und als Erinnerung für den eigenen Schreibtisch mitzunehmen. Auf meiner steht unter anderem: „Einfach machen“. Im kommenden Jahr kann ich mir auch gut vorstellen, wieder beim AgenturCamp teilzunehmen. Düsseldorf ist bereits in Planung, eventuell auch Berlin – egal wo, ich bin gerne wieder dabei.

Ein herzliches Dankeschön geht an den Veranstalter Hans-Gerhard Kühn (derkuehn.de) und den Organisator Jan Theofel (theofel.com). Beide haben tolle Arbeit geleistet und eine wunderbare Atmosphäre geschaffen!